Einst zog ein Ritter von Klingenberg mit einem Kreuzzug ins Heilige Land. Während seiner Abwesenheit gab die Gemahlin des Ritters als Frucht ihrer ehelichen Untreue neun Kindern zugleich das Leben. Als nach der Rückkehr auf die heimatliche Burg der Ritter nach der Ursache des Wimmerns fragte, wurde ihm von seiner Ehegattin berichtet, dass diese kläglichen Laute von den Nachkommen einer Hündin stammten. Auf den wahren Grund gekommen, ließ der erboste Ritter die ungetreue Gemahlin samt den neun Kindlein in ein inwendig mit spitzen Nägeln beschlagenes Fass stecken und an der Ostseite der Burg den steilen Abhang hinunterrollen. An der Westseite des unten gelegenen Gehöftes ging das Fass in Trümmer, sodass die Gemahlin des Ritters und ihre Neunlinge herausgeschleudert wurden und tot liegen blieben. Heute noch heißt dieses Gehöft „Neunlinger“ und erinnert an diese längst vergangene Begebenheit.
Geschichtliches zur Burgruine Klingenberg
Die Burgruine Klingenberg liegt in 707 m Seehöhe auf einer steilen Felskuppe. Die einst prächtige Burg wurde von den Velburgern im auslaufenden 12. Jahrhundert errichtet.
Die Aussenwand des Palas steht noch in voller Höhe und wurde, wie die gesamte Burg in schöner romanischer Quadertechnik erbaut.
Die Burg mit einer umbauten Gesamtfläche von über 3.000 m² bestand aus dem Zwinger-raum, der Vorburg und der höher gelegenen Hauptburg (1.090 m²).
Rudolf von Habsburg verpfändete die Burg 1276 als Brautschatz seiner Tochter Katharina dem Bayernherzog Otto. 1700 brannte nach einem Blitzschlag der größte Teil der Anlage ab und die Steinquader wurden bei Bauten in der Umgebung verwendet. 1855 stürzte ein Teil des Bergfriedes ein der stehengebliebene Rest ist 24 m hoch.
Ein unterirdischer Gang soll vom Pfarrhof in St. Thomas nach Klingenberg und weiter nach Pabneukirchen geführt und im Keller des Hauses Nr. 4 neben dem Pfarrhof geendet haben. Dass dieser Gang tatsächlich vorhanden war wurde im Oktober 1999 bewiesen, denn beim Kanalbau stieß man auf ein Teilstück.