Im Garten gegenüber der Villa Böck an der alten Straße zwischen Burg und Markt Bad Kreuzen, steht ein merkwürdig plumpes Steinkreuz. Es trägt weder eine Inschrift noch eine Jahreszahl, die hinweisen würden, wer es gestiftet hat und aus welchem Anlass. Die Überlieferung im Ort weiß eine denkwürdige Geschichte dazu berichten.
Im Jahr 1537 gehörte die Burg Kreuzen zwei Brüdern namens Schweinspeck. Es war gerade die Zeit, dass die Lehren Martin Luthers das Glaubensleben in den deutschen Landen erregten und alles Volk in zwei Parteien spaltete. Der Riss zwischen Anhängern des alten, des katholischen Glaubens und des neuen, den evangelischen Bekenntnisses entzweite nicht nur Adel, Bürger und Bauern, sondern sogar die Familien. Von den Brüdern Schweinspeck, so berichtet die Mär, hing der eine der katholischen, der andere der Lehre Luthers an. Ob es dieser Glaubensgegensatz war oder ein Streit um Erb- und Besitzrechte, weiß niemand mehr. Jedenfalls gerieten die beiden so heftig aneinander, dass sie ihren Streit durch ein Duell austrugen. Beide kamen dabei ums Leben. Der Zweikampf soll genau an der Stelle stattgefunden haben wo nun das wuchtige Kreuz steht.
Duelle waren kirchlich verboten, darum wurden dem katholischen Schweinspeck das Begräbnis in geweihter Erde verweigert. Er soll zwölf Schritte vom Steinkreuz entfernt verscharrt worden sein. Der kleine Granitstein mit eisernem Kreuz dort, im selben Garten bezeichnet angeblich sein Grab
Größe / Material: 145:89:31 / Granit
Geschichte: Einfaches Steinkreuz, allseits gefast, mit stark verbreitertem Fuß.
Das Steinkreuz aus Granit 130cm hoch, 80cm breit, 30cm tief steht in einem Garten rechts des Weges, der vom Ort zum alten Schloßpark führt.
Der Legende nach (erwähnt von Dr. Trabitsch) sollen an dieser Stelle im 16.Jh. zwei feindliche Brüder - wahrscheinlich die letzten Schweinpöcker - einander ums Leben gebracht
haben. Die Ursache soll religiöser Haß gewesen sein, denn man erzählt, daß sie sogar Güter und Schloß geteilt hätten. Der Katholik zog in das "alte Schloß" (hinteres Haus) während der Protestant
sich einen eigenen Eingang in das "neue Schloß" (vorderes Haus) bauen ließ.
Dieser Streit und die Teilung decken sich allerdings nicht mit den vorhandenen Akten. Nach diesem kam Bad Kreuzen 1282 als landesfürstliches Lehen in den Besitz der
Volkenstorfer.
Die Burg Kreuzen bestand schon in der 2.Hälfte des 14.Jh. aus zwei Festen, dem vorderen und hinterem Haus. 1482 verkaufte Hadmar von Volkenstorf Ort und Doppelfestung an die
Brüder Heinrich und Siegmund von Pruschenk. Im gleichen Jahr erhielt Kreuzen das Marktrecht.
Nach regem Besitzwechsel (meist Zwangsverkäufe) kam es im 16.Jh. an die Meggauer, wurde 1619 zur Grafschaft erhoben und erhielt 1641 ein eigenes Landgericht, das aus dem
Landgericht Greinsburg abgetrennt wurde. (Paul 1975)
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